Juntakarn, Chantip et al.: The Effectiveness of Thai Massage and Joint Mobilization

Wellness-Behandlung

Erfasste Daten

Zu den erfassten Basisinformationen gehörten demographische Daten, Bodymassindex, Beruf, Arbeitszeiten, körperliche Aktivität, Rauchen, Alkoholkonsum, Schlafenszeiten und Verstopfung. Dazu kamen eine visuelle analoge Skala (VAS) zur Erfassung von Schmerzen und der Oswestry Disability Index zur Erfassung der Funktionalität bzw. ihrer Einschränkungen.1Der Oswestry Disability Index (ODI)-Fragebogen enthält 10 Fragen zu Funktionsdefiziten im Zusammenhang mit Schmerzen. Jede Frage wird von 0 bis 5 bewertet, wobei höhere Werte auf schwerwiegendere Auswirkungen hinweisen. Die Gesamtergebnisse werden anschließend in Prozentsätze umgewandelt (0%-20% für minimale Behinderung; 21%-40%, moderate Behinderung; 41%-60%, schwere Behinderung; 61%-80%, verkrüppelt; und 81%-100%, bettlägerig).
https://journals.lww.com/spinejournal/Abstract/2000/11150/The_Oswestry_Disability_Index.17.aspx. Zugriff: 10.12.2018.
 Sekundär wurden die Zufriedenheit der Patient*innen und die Nebenwirkungen der Behandlungen erfasst.

Alle Behandlungen wurden unmittelbar vor der Behandlung und im Anschluss daran von einem*einer gut ausgebildeten Forschungsleiter*in, der*die jedem*jeder Patient*in unbekannt war, bewertet. Die Patient*innen wurden dabei als „zufrieden“, „weniger zufrieden“ oder „unzufrieden“ eingestuft.2Daltroy LH, Cats-Baril WL, Katz JN, Fossel AH, Liang MH. The North American Spine Society Lumbar Spine Outcome Assessment Instrument: reliability and validity tests. Spine. 1996;21(6):741–748.
George SZ, Robinson ME. Preference, expectation, and satisfaction in a clinical trial of behavioral interventions for acute and sub-acute low back pain. J Pain. 2010;11(11):1074–1082.

Ergebnisse

Nach den Behandlungen nahm die Schmerzintensität (VAS) in beiden Gruppen signifikant ab. Der Unterschied zwischen den beiden Behandlungsgruppen war unbedeutend, was die Wirksamkeit von traditioneller Thai-Massage belegt. In der Schmerzreduktion erzielte die Thai Massage sogar das bessere Ergebnis, in Hinblick auf die Reduzierung der funktionellen Behinderung allerdings die Gelenksmobilisation.3Als Nebenergebnis zeigte sich zwischen Übergewicht und Darmträgheit kein statistisch signifikanter Zusammenhang.

Die Ergebnisse von VAS und ODI unterschieden sich zwischen den Gruppen nicht signifikant und auch bei den sekundären Outcome-Messungen waren die Teilnehmer*innen beider Gruppen mit ihren Behandlungen zufrieden. Sie mussten auch keine Nebenwirkungen erleiden.

Die Verbesserungen zeigten sich nach der achten Behandlung, wobei die prozentuelle Verbesserung des Oswestry Disability Index in der Thai Massage-Gruppe 67,1 % und in der Gelenksmobilisations-Gruppe 66,3 % betrug.

Diskussion und Einschränkungen

Auf Primärstationen (primary care units) wird bei unspezifischen unteren Rückenschmerzen häufig mit einer Erholung erst innerhalb eines Jahres gerechnet.4Koes BW, van Tulder M, Lin CW, Macedo LG, McAuley J, Maher C. An updated overview of clinical guidelines for the management of non-specific low back pain in primary care. Eur Spine J. 2010;19(12):2075–2094.
Chou R, Huffman LH. Nonpharmacologic therapies for acute and chronic low back pain: a review of the evidence for an American Pain Society/American College of Physicians clinical practice guideline. Ann Intern Med. 2007;147(7):492–504.
 Die Autor*innen gehen deshalb davon aus, dass Patient*innen auf Basis der in der vorliegenden Studie nachgewiesenen Wirkungen von Thai Massage oder Gelenksmobilsationen profitieren würden: Beide Methoden sind sicher und zeigen mit der Zeit deutliche Verbesserungen.

Die auch in die Studie integrierten, selbständig ausgeführten Dehnungs- und Kräftigungsübungen wurden größtenteils gut angenommen und geben den Patient*innen ausreichende Kenntnisse und Fertigkeiten, um ihre Probleme bewältigen zu können und ihre psychosozialen Anforderungen zu erfüllen. Die Patient*innen sollten damit auch ermutigt werden, eine aktive Rolle in der Bewältigung der Beschwerden (als Teil ihres Lebens) zu übernehmen.

In Übereinstimmung mit früheren Studien5Buttagat V, Eungpinichpong W, Chatchawan U, Kharmwan S. The immediate effects of traditional Thai massage on heart rate variability and stress-related parameters in patients with back pain associated with myofascial trigger points. J Bodyw Mov Ther. 2011;15(1):15–23.
Chatchawan U, Thinkhamrop B, Kharmwan S, Knowles J, Eungpinichpong W. Effectiveness of traditional Thai massage versus Swedish massage among patients with back pain associated with myofascial trigger points. J Bodyw Mov Ther. 2005;9(4):298–309.
 unterstützen die Ergebnisse den Einsatz kurzfristiger konservativer Methoden zur Linderung chronischer unterer Rückenschmerzen. Allerdings konnte durch das Studiendesign die Frage nicht beantwortet werden, wie lange die Wirkung nach Beendigung der Behandlungen anhält.

Einschränkungen der Arbeit ergeben sich durch die geringe Teilnehmer*innenzahl, denn um Unterschiede zwischen den Gruppen herauszufinden, wären den Autor*innen zufolge mehr als 500 StudienteilnehmerInnen notwendig. Eine weitere Einschränkung liegt durch eine weibliche Dominanz vor, weshalb das Ergebnis nicht auf beide Geschlechter übertragen werden kann. Darüber hinaus erwies sich die Einschränkung der Interventionen als schwierig, da die Mehrheit der Patient*innen lieber ihre gewohnten Hilfsmittel einsetzte und eine Vielzahl von unterschiedlichen körperlichen Aktivitäten ausübte.

Anmerkungen/Fußnoten

  • 1
    Der Oswestry Disability Index (ODI)-Fragebogen enthält 10 Fragen zu Funktionsdefiziten im Zusammenhang mit Schmerzen. Jede Frage wird von 0 bis 5 bewertet, wobei höhere Werte auf schwerwiegendere Auswirkungen hinweisen. Die Gesamtergebnisse werden anschließend in Prozentsätze umgewandelt (0%-20% für minimale Behinderung; 21%-40%, moderate Behinderung; 41%-60%, schwere Behinderung; 61%-80%, verkrüppelt; und 81%-100%, bettlägerig).
    https://journals.lww.com/spinejournal/Abstract/2000/11150/The_Oswestry_Disability_Index.17.aspx. Zugriff: 10.12.2018.
  • 2
    Daltroy LH, Cats-Baril WL, Katz JN, Fossel AH, Liang MH. The North American Spine Society Lumbar Spine Outcome Assessment Instrument: reliability and validity tests. Spine. 1996;21(6):741–748.
    George SZ, Robinson ME. Preference, expectation, and satisfaction in a clinical trial of behavioral interventions for acute and sub-acute low back pain. J Pain. 2010;11(11):1074–1082.
  • 3
    Als Nebenergebnis zeigte sich zwischen Übergewicht und Darmträgheit kein statistisch signifikanter Zusammenhang.
  • 4
    Koes BW, van Tulder M, Lin CW, Macedo LG, McAuley J, Maher C. An updated overview of clinical guidelines for the management of non-specific low back pain in primary care. Eur Spine J. 2010;19(12):2075–2094.
    Chou R, Huffman LH. Nonpharmacologic therapies for acute and chronic low back pain: a review of the evidence for an American Pain Society/American College of Physicians clinical practice guideline. Ann Intern Med. 2007;147(7):492–504.
  • 5
    Buttagat V, Eungpinichpong W, Chatchawan U, Kharmwan S. The immediate effects of traditional Thai massage on heart rate variability and stress-related parameters in patients with back pain associated with myofascial trigger points. J Bodyw Mov Ther. 2011;15(1):15–23.
    Chatchawan U, Thinkhamrop B, Kharmwan S, Knowles J, Eungpinichpong W. Effectiveness of traditional Thai massage versus Swedish massage among patients with back pain associated with myofascial trigger points. J Bodyw Mov Ther. 2005;9(4):298–309.

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