Die Freie Kritische Alternative

(vormals Grüne Masseur*innen)

Lesedauer:  2 Minuten

Flyer zu sexuellem Übergriff und Belästigung

Nach fast fünf Jahren intensiver Arbeit, die vor allem auf Überzeugung und Aufklärung basierte, konnten die notwendigen Informationen zum Thema „Belästigung am Arbeitsplatz“ gesammelt und ein Konzept für einen Flyer erstellt werden. Der nächste Schritt, die grafische Gestaltung, wird voraussichtlich Anfang 2025 erfolgen.

Der Weg bis hierher war lang und begann mit der Erkenntnis, dass es für Betroffene von sexueller Belästigung oder Übergriffen in unseren Branchen kaum Unterstützung oder Hilfsangebote gibt. Vor der Wirtschaftskammerwahl 2020 war das Bewusstsein für diese Problematik nur minimal vorhanden. Zwar gab es bereits veröffentlichte Fälle, die von der Gleichbehandlungsanwaltschaft behandelt wurden – etwa Übergriffe durch Masseur*innen – doch diese wurden meist isoliert als „schwarze Schafe“ betrachtet. Viele Betroffene schwiegen aus Scham oder Angst, nicht ernst genommen zu werden, und ihre Erfahrungen blieben im Freundeskreis oder als Warnungen unter der Hand.

Es zeigte sich ein erheblicher Nachholbedarf an Verständnis und Sensibilität für dieses Thema. Erst mit der #MeToo-Bewegung, die auch die österreichische Film- und Musikbranche erreichte, wuchs das Bewusstsein für Betroffene – darunter auch selbstständig tätige Heilmasseur*innen und andere körpernahe Dienstleister.

In den ersten Jahren der neuen Ausschussperiode fand das Anliegen auch aufgrund der Corona-Krise wenig Gehör. Erst 2023 änderte sich die Haltung im Ausschuss, und es konnte eine erste Veranstaltung initiiert werden. Unterstützung erhielten die Grünen Masseur*innen von der Fachgruppe der Film- und Musikwirtschaft, die bereits mit der Anlauf- und Beratungsstelle #we_do Pionierarbeit geleistet hat. Im November 2023 hielt Mag. Daniel Sanin, Klinischer und Gesundheitspsychologe und Berater bei we_do, den Vortrag „War das eine Diskriminierung?“, in dem er Themen wie sexuelle Belästigung, Machtmissbrauch und Diskriminierung behandelte.

Im Juni 2024 folgte ein Workshop mit dem Titel „Sexuelle Belästigung / Übergriff / Diskriminierung“, in dem die Schwerpunkte für die geplante Publikation erarbeitet wurden:

  • Information für Mitglieder: Was können Einzelpersonen oder Arbeitgeber tun, um Übergriffe zu vermeiden, wie sollten Betroffene handeln?
  • Sensibilisierung: Wie können Mitglieder erkennen, was Kund*innen als Übergriff oder Diskriminierung empfinden?

Auf dieser Basis entstand der Inhalt für den Flyer „Belästigung am Arbeitsplatz – Prävention, Umgang und Vermeidung“, der nun auf die grafische Umsetzung und den Druck wartet.


Die zugrundeliegenden Texte, erstellt von Eduard Tripp, stehen hier zum Download bereit.

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